Leckerer gegrillter ganzer Fisch
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Fischallergie: Alles was Du darüber wissen solltest

Wenn Du dich über die Fischallergie informieren und wesentliche Know How's über grundlegende Fakten lernen möchtest, dann wird dir dieser Beitrag weiter helfen.

Das Wichtigste auf einen Blick

Lachs, Makrelen, Hering,… Fische. Sie sind eine hochwertige Eiweißquelle und liefern gute gesunde ungesättigte Fettsäuren wie Omega-3-Fettsäuren. Und was ist, wenn man eine Fischallergie hat? Darf man dann auch keine Algen mehr essen ? Oder reagiert ein Allergiker auch auf Algen mit einer allergischen Reaktion? Und was ist mit den Fischölkapseln? 

Was ist eine Fischallergie? 

Bevor wir dir sagen können, was Du genau essen und was Du am Besten nicht essen solltest, erklären wir dir was überhaupt eine Fischallergie bedeutet. Bei einer Fischallergie reagiert dein Immunsystem auf bestimmte Eiweiße bzw. Proteine im Fisch. Es erkennt die Eiweiße fälschlicherweise als Gefahr an und setzt daher gewisse Abwehrmechanismen in Gang.  Die Reaktion des Immunsystems gegenüber des Eiweißes macht sich durch die unterschiedlichsten Symptome bemerkbar. Als Fischallergiker kann man sowohl gegen ein paar wenige Arten, aber auch gegen viele Arten bis zu alle Arten von Fischen allergisch reagieren. Im schlimmsten Fall entsteht eine allergieauslösende Wirkung sogar schon bei der Zubereitung, wenn man die Dämpfe einatmet. Das Einatmen kann zu Atembeschwerden führen und je nach Stärke der allergischen Reaktion auch zu einem anaphylaktischen Schock. Sogar der Hautkontakt mit dem Staub getrockneter Fische kann allergische Symptome verursachen. 

Grund für die allergische Reaktion ist in den meisten Fällen das Eiweiß Parvalbumin, welches in den Muskeln der Fische vorkommt. Dieses Eiweiß ist in allen Arten von Fischen zu finden. Je mehr Muskelkontraktionen im Fisch stattfinden, desto mehr kommt das Eiweiß vor. Ein Allergiker, der auf dieses Eiweiß reagiert, muss daher auf alle Fischarten verzichten. Das Eiweiß ist sehr stabil und nicht hitzeempfindlich, sodass sogar durch das Einatmen des Dampfes während der Zubereitung des Fisches eine allergische Reaktion entstehen kann. Parvalbumin kommt in rotem Fisch, wie Thunfisch, eher in wenigen Mengen vor, sodass Allergiker meistens nicht so stark auf roten wie auf weißen Fisch reagieren. 

Wer eine Allergie gegen Fisch hat, hat aber nicht gleichzeitig auch eine Allergie gegen Krebs- oder Weichtiere. Beide Allergien haben unterschiedliche Ursachen. Mehr zu den Allergien gegen Krebs- oder Weichtiere findest Du hier in unseren beiden Artikeln. Wie auch bei der Milch- und Hühnereiweißallergie sind Säuglinge und Kinder betroffen. Jedoch bleibt die Fischallergie mit einer höheren Wahrscheinlichkeit bis ins Erwachsenenalter anders als bei den anderen beiden. Eine Fischallergie kann also lebenslang bestehen. 

Was darf man bei einer Fischallergie nicht essen? 

Schon bei kleinen Mengen kann dein Körper mit einer starken allergischen Reaktion antworten. Egal ob roher, gebratener oder gekochter Fisch, sogar Staubartikel und Fischdämpfe können allergische Symptome hervorrufen. Der Verzehr von Fisch wird daher abgeraten. Ja und was ist jetzt mit den Fischölkapseln oder Algen? Gibt es noch andere Lebensmittel auf die man als Fischallergiker achten muss? 

Auch auf Fischölkapseln musst Du als Allergiker verzichten. Denn diese Nahrungsergänzungsmittel können eine starke allergische Reaktion auslösen. Algen jedoch sind für Fischallergiker kein Tabu. Da die Fische ihren hohen Omea-3-Fettsäure-Gehalt durch die Algen erhalten, sind Algen zudem ein guter Ersatz bzw. Omega-3-Fettsäure-Lieferant. Da manche Tiere mit Fischmehl gefüttert werden, sollte man beim Verzehr von Fleisch vorsichtig sein, denn auch hier können allergische Beschwerden Folge sein.

Trotz Fischallergie gibt es zahlreiche pflanzliche Alternativen, um Omega-3-Fettsäuren zu sich zu nehmen
Trotz Fischallergie genug Omega-3-Fettsäuren aufnehmen können? Walnüsse, Avocados, Leinsamen und viele andere Lebensmittel liefern ebenfalls hochwertige Omega-3-Fette!

Welche Alternativen gibt es? 

Aber keine Sorge. Nur weil Du keinen Fisch essen kannst, heißt das nicht, dass Du auf gewisse Nährstoffe verzichten musst. Biologisch hochwertiges Eiweiß kannst Du sogar durch rein pflanzliche Lebensmittel erreichen, indem Du bestimmte Lebensmittel einfach miteinander kombinierst. Du kannst zum Beispiel Soja mit Reis oder Bohnen mit Mais kombinieren und Du hast eine hochwertige Eiweißquelle.

Dein Omega-3-Fettsäure-Gehalt ist ebenfalls nicht von Fischen abhängig. Du kannst diese ungesättigten Fettsäuren durch zum Beispiel Algenöl, Leinöl, Walnüsse oder auch Leinsamen zu dir nehmen. Auch das Spurenelement Jod kannst Du beispielweise durch Vollkornbrot, Milch oder jodiertes Speisesalz statt dem Süß- bzw Seewasserfisch aufnehmen. Und deinen Vitamin D Gehalt kannst Du auch ganz angenehm ohne Fisch erreichen, zum Beispiel durch Champignons oder Avocados. Also keine Angst auch ohne Fisch ist dir eine nährstoffreiche Ernährung möglich.

Welche Symptome gibt es bei einer Fischallergie?

Je nachdem wie stark Du auf das Allergen reagierst, kann dein Körper mit Bauchkrämpfen oder Übelkeit reagieren. Eine anaphylaktische Reaktion ist aber auch nicht auszuschließen. Es wird auch geraten ein Notfallset mit einer Adrenalinspritze bei sich zu tragen, falls ein anaphylaktischer Schock nicht auszuschließen ist. Wie auch bei den anderen Allergien gibt es hier unterschiedliche Symptome, die auftreten können. Hier eine Liste über die Symptome:

  • Durchfall
  • Übelkeit, Erbrechen
  • Bauchschmerzen, -krämpfe
  • Nesselsucht 
  • Quincke-Ödem (=Schwellungen auf Haut und Schleimhäuten)
  • Neurodermitis Schübe
  • Atemnot – Asthma
  • allergischer Schnupfen 
  • anaphylaktische Reaktion –> kann im schlimmsten Fall zu Atem- und Kreislaufstillstand führen 
von Dilara Zemelka

von Dilara Zemelka

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